Wie wir in einer Krise kommunizieren

In Zeiten, in denen in der Unternehmenskommunikation immer mehr Wert auf die Wahl der vermeintlich richtigen Worte und einer angemessenen Sprachregelung gelegt wird, damit das in Verruf geratene Unternehmen wieder ans Ufer zurückrudern und Schlimmeres verhindern kann, geht doch oft viel schief. Da entstehen sich selbst entlarvendes Geschwurbel und oft schlicht auch Lügen.
Manchmal ist eine schmerzhafte aber ehrliche Antwort da besser, als jeder noch so elegante Versuch diplomatisch drum herum zu reden. Ich persönlich kann das Gelabere oft nicht mehr hören. Nicht immer eben halten einfühlsame wie weitsichtige PR-Profis, die um die Macht der Ehrlichkeit wissen, die Fäden im Hintergrund in der Hand.
Dabei muss man nur mal schauen, wie es außerhalb der Arbeit läuft: Wie sympathisch sind einem doch im Privatleben Menschen, die auch mal zu ihren Fehlern stehen können, sagen können: „ja, das war falsch“. Um Entschuldigung bitten und versuchen, den verursachten Scherbenhaufen so gut es geht aufzufegen und die Teile wieder zusammenzusetzen. So jemandem hilft man doch beim Kitten der Einzelteile viel lieber, als einem, der übertrieben selbstgefällig beteuert, alles im Griff zu haben.

Mein erster Eintrag

„Ich würde kein Foto mit Tasse nehmen“, sagt ein Freund, als ich dieses Foto hier hoch lade. „Kaffeetassen sind so abgenutzt“.

Irgendwie hat er recht, denke ich und nehme es trotzdem. Ich mag Kaffee und ich lege beim Lesen oft das Buch zur Seite, weil ich erst in Ruhe weiterdenken muss über das, was mir gerade durch den Kopf schwirrt. Gute Gedanken muss man zu Ende denken – und sie dann vielleicht sogar aufschreiben.

Nun, mit dem Aufschreiben da kenne ich mich aus. Mit dem Aufschreiben über etwas worum man mich bittet – einen Auftrag. Eine Meldung, eine Reportage, ein Porträt.

Um das Aufschreiben des Aufgeschriebenwerdenwillens, damit die Gedanken in meinem Kopf einen Weg nach draußen finden – darum habe ich mich lange gedrückt. Zu groß meine Befürchtungen. Es könnte nicht gefallen, nicht interessieren, gar irgendwen stören. Falls dem so ist: bitte einfach weiterklicken. Sollten Sie sich hier allerdings wohlfühlen, freut es mich, für ein paar Sätze Ihre Gastgeberin zu sein. Und vielleicht trinken Sie ja auch gerade einen Kaffee.